Knöcherne Scheibennadel aus Grab 4 Blankenburg

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Das Grab von zwei Kindern

In der nur noch flachen Grabgrube lagen zwei mit den Füßen gegeneinander gerichtete Individuen. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um eine Doppelbestattung, also die zeitgleiche Niederlegung zweier Kinder im Alter von neun bis zehn Jahren und von sechs- bis sieben Jahren. Das ältere Kind hatte als Grabbeigabe eine Knochennadel mit runder, vierfach durchbohrter Kopfplatte und einen Armring, bzw. den Teil einer Armspirale.

Knochennadeln der Lechgruppe

Die Knochennadel lässt sich typologisch schwer zuordnen. Beinerne Scheibenkopfnadeln sind bereits seit dem Endneolithikum bekannt. Wenige vergleichbare Stücke stammen aus Gräbern der Glockenbecherzeit. Von Augsburg-Haunstetten und Königsbrunn sind nicht näher beschriebene Knochennadeln im Inventar aufgelistet. Offensichtlich gehören Knochennadeln aber zum Inventar der sog. Lechgruppe.

Literatur: Peter Schröter, Neue Zeit und alte Sitten, das frühbronzezeitliche Gräberfeld in Blankenburg, in: Gisela Mahnkopf (Hrsg.), Geschichte aus dem Boden, Archäologische Ausgrabungen in Blankenburg, Sonderband zum 33. Jahresbericht des Heimatvereins für den Landkreis Augsburg e.V. Augsburg, 2013.