Fragment einer römischen Trompetenfibel

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Von der bekannten Fundstelle im Norden von Westendorf stammt auch dieser Lesefund von William Farquhar. Das Fragment einer kräftig profilierten Fibel aus Bronze, deren Spirale mit Nadel gleich hinter dem Knoten abgebrochen ist, ist vermutlich Teil einer sog. Trompetenfibel. Der Bügel ist deutlich S-förmig geschwungen, verjüngt sich am Fuß, um dort in einem zweifach gegliederten, kräftig profilierten Knopf abzuschließen. Der Querschnitt des Bügels ist flach linsenförmig, kräftig gegratet an den Seiten und mit einem flachen Grat an der Oberseite. Der relativ hohe, leicht trapezoide Nadelhalter ist am Umbruch durch feine Linien verziert. Ein deutlich profilierter Knoten befindet sich am gerade noch erkennbaren Bügelknick kurz vor der Bruchstelle. Vergleichbare Fibeln sind bei O. Almgren, Gruppe IV, Kräftig profilierte Fibeln (da besonders die Typen 69 und 83) zu finden . Das Verbreitungsgebiet ist Mitteleuropa und östliches Mitteleuropa.

Zierde aus Barbarenhand

Vergleichbare Fibeln wurden in einheimischen Produktionsstätten hergestellt und sind in die ältere römische Kaiserzeit, also in das 1.-2. Jahrhundert n. Chr., zu datieren.

Literatur:

Jürgen Kunow (Hg.), 100 Jahre Fibelformen nach Oscar Almgren, Forschungen zur Archäologie im Land Brandeburg 3, Brandenburgisches Landesmuseum für Ur- und Frühgeschichte, Wünsdorg 1998, Tafel IV.

Ronald Heynowski, Fibeln erkennen, bestimmen, beschreiben. Bestimmungsburch Archäologie 1, Hrsg. Von Landesstelle für Nichtstaatliche Museen in Bayern, u.a., Berlin München 2012, 81-82.