Während der Ausgrabung in Langweid 2013/2014 konnte durch den Arbeitskreis für Vor- und Frühgeschichte in einem merowingerzeitlichen Grab eines Adligen des 6./7. Jahrhunderts n. Chr. ein verzierter Beinkamm geborgen werden. Kämme gehörten während der gesamten Merowingerzeit zur Totenausstattung von Männern und Frauen. Sie sind dort in unterschiedlichen Lagen vom Kopf bis zu den Füßen zu finden. Oft liegen die Kämme in Gürtelnähe oder, wie auch im Langweider Befund, im Bereich der Beine. Die Beigabe von Kämmen hat vermutlich auch magische Bedeutung. Im Zusammenhang mit dem Haar als Symbol des Lebens hatten Kämme wohl auch unheilabwehrende oder schutzbringende Wirkung. Bei Männern galt gepflegtes Haar zudem als Statussymbol und die Beigabe eines Kammes in einem Kriegergrab ist somit auch als Zeichen des gehobenen Standes zu werten.
Verzierungen aus Punkten, Zickzacklinien und Kreisaugen
Ein Kreisauge ist eine kleine kreisförmige Verzierung mit einem Punkt in der Mitte. Solche Verzierungen finden sich seit der Steinzeit auf Knochen-, Holz-, Horn- und seltener aber auf Metallgegenständen. Kreisaugen werden mit einem speziell für diesen Zweck geschaffenen Bohrwerkzeug hergestellt, das gleichzeitig den Kreis und das Auge fräst.