Klingenfragment Silex

Im sog. Fruchtbaren Halbmond, dem Gebiet des heutigen Anatolien, Israel, Syrien, Irak und Iran entsteht im Laufe von mehreren Jahrtausenden eine neue Lebensweise, der Mensch wird sesshaft. Er errichtet Häuser, baut Getreide an, züchtet Vieh und er beginnt Keramik herzustellen. Diese neue Lebensweise breitet sich nach Westen aus und erreicht vor ca. 7500 Jahren unsere Region. Auch die Jungsteinzeit, das Neolithikum, wird in Kulturepochen unterterteilt: Linienbandkeramik Südostbayerisches Mittelneolithikum Schulternbandgruppen (Münchshöfen, Polling, Altheim, Cham)
Die Namen der Kulturgruppen sind nach dem eponymen (namengebenden) Fundort oder einer typischen Gestaltung bzw. Verzierung der Keramik gebildet.
Als eines der schönsten Gefäße aus der Ausgrabung Blankenburg kann wohl der für die Münchshöfener Kultur ganz typische Pilzschulterbecher angesehen werden. Die Bezeichnung wird von seiner Form, welche einem Pilz ähnlich ist, abgeleitet.
Das kleine Beil aus geschliffenem, feinkörnigem Felsgestein diente vermutlich zur Holzbearbeitung. Der Nacken ist etwas schmaler als die Schneide, der Querschnitt annähernd rechteckig.
Sicheln und Erntemesser gehören zum wichtigen Inventar einer neolithischen, einer bäuerlichen Siedlung. Die Sicheleinsätze waren in hölzerne Griffe geschäftet.
Schaber sind als typisches Werkzeug seit dem Mittelpaläolithikums bekannt. Mit Schabern konnte nicht nur geschabt, z.B. bei der Lederverarbeitung, sondern auch geschnitten werden. Schaber sind einseitig retuschiert, die sehr ähnlichen Kratzer sind beiseitig und auch an einer Schmalseite bearbeitet.
Die Steinaxt besteht aus ganz schwach gebändertem, mittel-, bis leicht grünlich-grauem Glaukonit bzw. Grünsandstein. Die Klinge hat allseitig kleinere Abnutzungsspuren. Einige sind bereits angewittert, einige sind noch ganz frisch und beim Überpflügen auf dem Acker entstanden.
Spinnwirtel sind kleine Schwunggewichte oder Schwungscheiben, die den Faden beim Spinnen mit der Handspindel in gleichmäßige Rotation bringen. Jeder "Haushalt" in dem Textilien hergestellt wurden, verfügte über solche Spindeln. Bisweilen sind die Wirtel auch liebevoll verziert. Das vorliegende Stück ist eher einfach geformt und vermutlich in das Mittelneolithikum zu datieren.
Mit der LBK beginnt in Mitteleuropa das Neolithikum, die Jungsteinzeit. Typisch ist die Wahl von Siedlungsorten, die sehr hohen Ansprüchen genügen mussten. Standortbedingungen waren fruchtbare Lößboden, Frischwasser in der Nähe, ein warmes, trockenes Klima und eine Höhenlage bis max 500 m ü NN.
In der Lehmgrube Creaton konnten die Reste eines großen Hauses mit den typischen, beidseits längs des Hauses liegenden Materialgruben und mehrere Siedlungsgruben ausgegraben werden. Es handelt sich dabei um einen "Einsiedlerhof" der jüngeren Linearbandkultur.
Älter als die Viehhaltung ist der Anbau von Getreide und Hülsenfrüchten. Nach dem Dreschen, dem Sieben und Worfeln mussten die Körner noch entspelzt werden. Auf Reibsteinmühlen konnte dann endlich das Korn zu Mehl gemahlen werden.