Tuchplombe A01 Augsburg

  • Fundbezeichnung: Tuchplombe
  • Fundort: unbekannt / Augsburg
  • Fundjahr: unbekannt
  • Fundart: Lesefund
  • Material: Blei
  • Gewicht: 8,9 g
  • Länge: 30,3 mm
  • Breite: 18,95 mm
  • Höhe: 4,1 mm
  • Durchmesser: 19,1 mm
  • Datierung: 17. Jhd. n. Chr.
  • Epoche: Neuzeit
  • Finder: Thomas Werthefrongel
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Augsburger Tuchplombe A.01

Es handelt sich um eine Zweischeibenstiftplombe in geschlossenem Zustand: auf der Vorderseite ein gotisches „A“, von vier erhabenen Kreisen und einem Perlkreis umgeben,
auf der Rückseite das Augsburger Stadtwappen (Zirbelnuss, Stadtpyr), eingefasst von einem Vielpass und von einem Perlkreis umgeben.

Augsburger Weber “Weltweit”

Ende 2019 wurden dem Arbeitskreis für Vor- und Frühgeschichte im Heimatverein für den Landkreis Augsburg mehrere Tuchplomben übertragen, die bei Feldbegehungen in unserem Landkreis aufgelesen worden waren. Darunter befinden sich auch Typen von Augsburger Plomben, die in der Literatur veröffentlicht sind und aus Ausgrabungen in den Hansestädten Bremen, Stade bei Hamburg und Schleswig stammen.

Die “Geschau” von Barchent – eine Quakitätsprüfung

Sichere Nachweise für die Augsburger Weberzunft gibt es aus dem Jahr 1372, in dem eine „Geschau“ von Barchent (eine Überprüfung) schriftlich nachgewiesen ist. Die Weberei nahm in Augsburg seit dem Auftreten Hans Fuggers aus Graben ständig an Bedeutung zu und hatte ihren Höhepunkt um 1600, als es in Augsburg 3000 Weber mit 3500 Webstühlen gab, für die noch weitere 3500 Gesellen arbeiteten.

Die Augsburger Elle

Das Maß für die Augsburger Elle betrug 59,24 cm für eine kleine Elle und 61,00 cm für die große Elle.

Literatur

Dieter Hüttinger, Tuchplomben. Warenzeichen des späten Mittelalters und der Neuzeit aus dem norddeutschen Küstengebiet, Inaugural – Dissertation in der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften der Otto Friedrich Universität Bamberg, Shaker Verlag Aachen 2008, S.69-71, Tafel 2.

Helmut Kahn und Bernd Knorr, Alte Maße, Münzen und Gewichte, Bibliographisches Institut Mannheim/Wien/Zürich, 1986, S. 81,82.