Topfdeckel aus der Wüstung Eisenhofen

Der Sturm Lothar wütete im Winter 2000/2001 auch im Tal des Itzlishofer Baches und ein umgerissener Wurzelteller hatte massive Störungen in einem Hügel verursacht. Dieser bereits bekannte Hügel war als Grabhügel in der Denkmalliste eingetragen. Die jetzt notwendig gewordene Rettungsgrabung ergab jedoch einen Siedlungsbefund.

Topfdeckel mit Rosettenverzierung

Die bei der Grabung aufgefundene Keramik in großer Formenvielfalt datiert ins 11. bis 14. Jahrhundert. Außergewöhnlich ist das Fragment eines konischen Topfdeckels mit breitem Rand und Rosettenstempelverzierung, dessen Handhabe leider fehlt.

Die Wüstung Ysinhova

Die abgegangene Siedlung Eisenhofen, ein Weiler oder großer Hof, soll aus einer Waldschmiede hervorgegangen sein. In den Aufzählungen der ältesten Besitzungen des Augsburger Domkapitels kann man den Ort Ysinhova erstmals 1056 finden. Im Jahr 1256 schenkt Bischof Hartmann sein Eigengut in Issenhouen an das Kloster Oberschönenfeld. Der Niedergang des Ortes Eisenhofen könnte in die Zeit der Städtekriege 1349-74 fallen.

Literatur

Gisela Mahnkopf, Siedlungsbefund im Itzlishofer Tälchen. Wiederentdeckung der abgegangenen Siedlung Eisenhofen? in: 28. Jb 2001/2002 Heimatverein Landkreis Augsburg, Augsburg 2003, 105-109.

Hans Eberlein, Grundriß der Heimatkunde des Landkreises Augsburg, Augsburg, 1959.

Karl Puchner, Die Urkunden des Klosters Oberschönenfeld, Schwäbische Forschungsgemeinschaft bei der Kommission für Bayerische Landesgeschichte Reihe 2, Bd. 2.

Lorenz Scheuenpflug, Zur Erd- und Landschaftsgeschichte des Landkreises Augsburg in: Landschaft und Natur,  Landkreis Augsburg, Bd. 1, 1993.

Otto Schneider, Weitere Grabhügelfunde vom Itzlishofer – Tälchen, Westlich von Döpshofen, in 19. Jahresbericht, Heimatverein Landkreis Augsburg 1983/84.