Bronzemünze des römischen Kaisers Flavius Valens (364 – 378 n. Chr.)
Die stark verschmutzte Bronzemünze aus dem Nachlass von Gerhard Bauerfeind wurde bereits vor 1970 in Burghöfe bei Mertingen oder bei Gundremmingen gefunden. Leider hat der Finder zwei Orte angegeben, sodass sich der wahre Fundort nicht mehr exakt rekonstruieren lässt. Nach intensiver Reinigung konnte die Kleinmünze (Bezeichnung AE 3) als Centionalis des Kaiser Valens identifiziert werden, obwohl das Schriftbild auf Grund der stark fortgeschrittenen Korrosion der Münze nicht mehr vollständig erhalten war. Centionalis Münzen wurden ab 356 n. Chr. erstmalig herausgegeben mit einem geringen Silberzusatz, der hier an der Oberfläche anhand der grauen Farbe erkennbar ist.
Die Münze hat einen Durchmesser kleiner 17 mm und wiegt 2,08 g. Die Stempelstellung ist 12 Uhr.
Auf der Vorderseite (Avers) ist die drapierte Büste des Kaisers mit Diadem zu sehen mit Blick nach rechts. Die gut leserliche Umschrift auf der linken Seite des Portraits lautet: D N V A L E N S, auf der rechten Seite kaum lesbar ist zu ergänzen P F A U G. Die Bezeichnung für D N lautet : Dominus Noster, in der Übersetzung : Unser Herr.
Auf der Rückseite (Revers) schreitet die Siegesgöttin Victoria nach links, in der Hand einen Kranz und einen Palmzweig haltend. Die Umschrift gut lesbar links : S E C U R I T A S (Sicherheit), rechts zu ergänzen da nur wenig erkennbar R E I P U B L I C A E. Im Feld links ein großes A ohne Beizeichen, was auf den Prägeort Aqileia oder wahrscheinlicher Trier hinweisen könnte. Trier war zu dieser Zeit eine der wichtigsten Stätten im weströmischen Reich. Im unteren Umschriftabschnitt ist der Prägeort leider nicht zu erkennen.
Die Bezeichnung der Münze ist: RIC (Roman Imperial Coins) 3b, nach Cohen C. 47 bei Kankelfitz unter Nummer 8 Seite 513, bei Sear Nummer 4018, Seite 336
Literatur
Kankelfitz, Römische Münzen, Battenberg Verlag, 1991
David R. Sear, Roman Coins and their Values, erschienen bei Seaby, London, 1970
Ursula Kampmann, Die Münzen der römischen Kaiserzeit, Battenberg 2020, S. 33 und 460