Brakteat von der Burg Zusameck

Fund eines Brakteaten auf der Burg Zusameck

Von 1978 bis 1985 führte der Arbeitskreis für Vor– und Frühgeschichte Grabungen auf dem Hauptburghügel der Burgruine Zusameck in Dinkelscherben durch. Bei der Freilegung des nach der Zerstörung der Burg im Städtekrieg (1388) neu errichteten Tores im Westen der Burganlage konnte eine Münze aus dem 13. Jahrhundert geborgen werden.

Bei der Münze handelte es sich um einen Brakteaten (lat. bractea „dünne Scheibe“), einer einseitig geprägten Hohlmünze aus Silber. Die Abbildung zeigt den Kopf eines Bischofs mit Mitra, diese mit zwei Spitzen. In der rechten Hand hält er den Krummstab, in der Linken ein offenes Buch. Das Bild des Bischofs wird umrahmt von einem Wulstreif. Im Außenbereich befinden sich Bögen. Viele Münzen dieses Typus wurden auf dem Burgstall Holzburg (Ldkr. Aichach – Friedberg) gefunden, eine in Meitingen. Die Münze ist eine Prägung der bischöflichen Münzstätte Augsburg, deren geistliche Vertreter die Besitzer der Burg Zusameck waren. Zum Zeitpunkt der Ausgrabung war noch offen, ob das Bild Bischof Hartmann von Dillingen (1250 – 1286) oder seinem Nachfolger Wolfhard von Roth – Wackernitz (1288 – 1302) zugewiesen werden kann. Alle Autoren verweisen aber auf die gleiche Quelle des Autoren Dirk Steinhilber. Heute wird das Portrait Bischof Wolfhard zugeschrieben.

Literatur

Dirk Steinhilber, Geld – und Münzgeschichte Augsburgs im Mittelalter, S. 120, Nr. 94, Denar (Brakteat), Sonderdruck der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft, 1954/55

Katalog Dr. Busso Peus Nachfolger, Frankfurt, Auktion 27. – 28. 10. 1977, Nr. 1919, S. 233,

Steinhilber 94 Hans – Jörg Kellner, Ein Münzschatz des 14. Jahrhunderts aus Schongau , München 1981, Nr. 1 – 5, Bischof Wolfhard (1288 – 1302), Hohlpfennig, Ende 13./14. Jahrh., Steinhilber 94