Bodenscherbe mit Radstempel

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Die Wüstung Riethgraben

Nach einer Ortssage stand 1 km nördlich von Graben eine im Ried(!)untergegangene Burg. Andere Quellen erwähnen Güter zu Rieth oder Riethgraben. Eine Burg wurde bei der Grabung nicht aufgedeckt, sicherlich aber die wüstgefallene Hofstelle. Schon um 1500 scheint die Siedlung wieder abgegangen zu sein.

Hofstelle mit hohem Baustandard

Die aufgefundene Keramik lässt sich ins 11. bis 14. Jahrhundert datieren. Das vorliegende Bodenstück hat einen vollständigen Radstempel. Neben zahlreichen Scherben von orangeroter Drehscheibenkeramik konnten zwei weitere Fragmente mit Radstempel und das Randstück einer grauen Becherkachel geborgen werden. Becherkacheln legen das Vorhandensein eines Kachelofens nahe. Alle diese Funde deuten insgesamt auf eine Hofstelle mit durchaus hohem Bau- und Lebensstandard.

Literatur

M. Köck, Historisches Ortsnamensbuch von Bayern. Schwaben, Bd.: Altlandkreis Schwabmünchen, München, o.J.

G. Mahnkopf, Nach 500 Jahren wiedergefunden: die abgegangene Hofstelle Riethgraben, in: Das Archäologische Jahr in Bayern, 2007, S.139-140.

G. Mahnkopf, Die Hofstelle Riethgraben – abgegangen und nach 500 Jahren wiedergefunden, in 31. Jahresbericht des Heimatvereins, Landkreis Augsburg, Gersthofen, 2009, S. 67-73.