Ausgrabung Blankenburg – Grab 2 von 16

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Blankenburg Grab 2
Blankenburg Grab 2

Im Südosten des zuvor als Ackerland genutzten Gelände auf dem Blankenburger Burgstall entdeckte man nach der maschinellen Freilegung des anstehenden Bodens 15 frühbronzezeitliche Gräber. Von 2007 bis 2009 wurden hier Untersuchungen und Ausgrabungen durch den Arbeitskreis für Vor- und Frühgeschichte durchgeführt.

In der unter der maschinell freigelegten Oberfläche ca. 16 cm in den gewachsenen Boden eingetieften ungefähr O-W ausgerichteten Grabgrube stark gestörte Skelettreste von zwei Individuen unterschiedlicher Robustizität und Art der Erhaltung. Im Osten männlicher Unterkiefer (spätadult oder matur) und Armknochen, im Westen Unterschenkel- und Fußknochen eines erwachsenen Mannes (Individuum A): anscheinend O(Kopf)-W orientierter linker Hocker. Die Individuum B zuweisbaren Knochen kleiner und graziler, stärker verwittert. Nach Verteilung der Skelettreste O(Kopf)-W orientierter vielleicht rechter Hocker: nichterwachsen (wohl juvenil), Eindruck eher weiblich. Arm- und Beinhaltung beider Individuen nicht beurteilbar.

Anscheinend Vor- und Nachbestattung. Abfolge wegen der ausgedehnten Störungen beider Skelette (vermutlich durch Grabräuber) unklar. Die Erstbestattung schon beim Einbringen der zweiten gestört, ferner Verschleppung kleinerer Knochen durch Kleinsäuger. Vorwiegend schwache Grünverfärbungen an Skelettresten aus dem gestörten Oberkörperbereich (Individuum A Rippenbruchstücke, Schulterblattfragment, ein Fingerknochen; Individuum B rechte Armknochen und Schlüsselbein, ein Mittelhandknochen) anscheinend hauptsächlich in der Nähe des Armschmucks, kein eindeutiger Hinweis auf verschwundene Beigaben. Individuum A anscheinend ohne Beigaben, die Metallfunde sicher (Armschmuck) oder vermutlich (Dolch) zu Individuum B.