Armspirale aus Grab 2 Blankenburg

Die Bronzezeit ist das Zeitalter der Menschheitsgeschichte, dessen materielle Kultur vor allem durch Leitformen aus dem Werkstoff Bronze gekennzeichnet ist. Bronze ist eine Legierung aus Kupfer und Zinn. Dieses Material ist härter und ließ sich wesentlich leichter gießen als Kupfer und wurde deshalb bald zum Hauptwerkstoff für Waffen und Werkzeuge. Die Bronzezeit wird in 4 Zeitabschnitte eingeteilt: Frühbronzezeit A (2000-1600 v.Chr.) Mittelbronzezeit B oder auch Hügelgräberbronzezeit (1600-1450 v. Chr.), Mittelbronzezeit C (1450 – 1300 v. Chr.) und Spätbronzezeit D (1300-1200 v. Chr.).
Nach dem Schema von Paul Reinecke aus dem Jahre 1902 werden die ausgehende Bronzezeit und die frühe Eisenzeit in vier Perioden eingeteilt, Hallstatt A–D. Davon gehören HaA (1200–1000 v. Chr.) und HaB (1000–800 v. Chr.) zur bronzezeitlichen Urnenfelderkultur, HaC (800–620 v. Chr.) und HaD (620–450 v. Chr.) zur eisenzeitlichen Hallstattkultur.
Gewandnadeln der Bronzezeit liegen in sehr vielen Variationen vor. Aussagekräftig ist die Ausführung und Form des Kopfes. Es handelt sich um eine Nadel mit einem einfach profilierten Kopf. Der Abschluss oben ist konisch, nach dem Umbruch ist der Kopf eher keulenförmig. Linien und ein Feld mit Schrägstrichen verzieren den Kopf zusätzlich. Auch in Männerbestattungen der Älteren Hügelgräberbronzezeit gehören Gewandnadeln zusammen mit Dolch und Beil zum Grabinventar.
Für die Erforschung des Metallhandwerks der Bronzezeit sind Bronzehorte von großer Bedeutung. Der Hortfund von Ehingen "Badfeld" wurde im Jahr 1824 entdeckt. Eine ganze Reihe von zerstörten Metallgegenständen sind hier wohl wegen des Materialwertes gesammelt und zur Wiederaufbereitung aufbewahrt worden zu sein.
Die Form der Randleistenbeile vom Typ Langquaid zeichnen sich durch einen rechteckigen Querschnitt und der Randleisten aus. Typ Langquaid ist eine recht häufig in der Frühbronzezeit bis in die Altbronzezeit vorkommende Beilform.
Bei der Ausgrabung in Blankenburg in den Jahren 2007 - 2009 wurde in Grab 8 ein für die Bronzezeit typischer Ösenhalsring ausgegraben.
Der Dolch aus Bronze hat eine schmale, flache Klinge. Die Schneiden sind teilweise auskorrodiert, scheinen aber ganz leicht konvex gebogen. Die Patina ist schwach grün,eher bräunlich.
In der nur noch flachen Grabgrube lagen zwei mit den Füßen gegeneinander gerichtete Individuen. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um eine Doppelbestattung, also die zeitgleiche Niederlegung zweier Kinder im Alter von neun bis zehn Jahren und von sechs- bis sieben Jahren.
Im späten Sommer überreichte Georg Kraus, Seniorchef des Baggerunternehmens Kraus in Westendorf, bei einer der vielen gemeinsamen archäologischen Sondierungen der Kreisheimatpflegerin für Archäologie dieses wunderbare, fast vollständig erhaltene Schwert.
Bei dieser Gewandnadel handelt es sich um eine Schleifennadel mit Scheibenkopf, um eine sog. Horkheimer Nadel. Die ovale Kopfscheibe ist unverziert.
Das vollständig erhaltene Beil ist aus leicht grünlich patinierter Bronze. Es handelt sich um ein „oberständiges Randleistenbeil Typ Cressier, Variante B“. Vergleichbare Beile findet man vor allem in Südbayern, der Bodenseeregion und dem Schweizer Mittelland. Das Beil kann nach Bz B, also in die beginnende Mittelbronzezeit datiert werden.